Ein Angebot der Humanistischen Vereinigung

Klaus und sein Leben in der Obdachlosigkeit

An einem weiteren Thementag hat sich ein Teil der Jugendfeiergruppe in Nürnberg mit Obdachlosigkeit beschäftigt und dabei von einem Betroffenen sehr authentische Eindrücke geschildert bekommen:

Seit 1994 unterstützt der Verein „Straßenkreuzer e.V.“ Menschen ohne Wohnung und gibt dafür auch eine gleichnamige Zeitschrift heraus, die arme, erwerbslose und obdachlose Menschen für derzeit 2,20 Euro verkaufen. Seit 2008 werden aber auch Stadtführungen angeboten.

Die Gruppe der Jugendlichen traf sich am 11. Februar am Handwerkerhof mit Klaus, einem der Stadtführer des Straßenkreuzers, der aus eigenen  Erfahrungen von den Problemen und den Auswirkungen von Obdachlosigkeit berichten kann, er selbst war 10 Jahre lang ohne Bleibe. Anschließend ging es zum „SleepIn“, einer Notschlafstelle für Jugendliche im Alter von 16–21 Jahren. Klaus konnte viel erzählen von seinen Erlebnissen mit Einrichtungen und Ämtern, die Hilfe anbieten und er berichtet von Hilfsmöglichkeiten für junge Menschen.

Klaus beantwortete viele Fragen und gab viele persönliche Einblicke, wie er selbst wohnungslos wurde, wo er damals untergekommen ist und dass er manchmal sogar in Mülltonnen geschlafen hat. Er berichtete von Ausgrenzung und Folgeproblemen; lange Zeit hat er ohne staatliche Unterstützung v.a. durch Flaschensammeln und vom Dosenpfand überlebt.

Seit fünf Jahren lebt Klaus wieder in einer Wohnung. Mittlerweile leitet er als Festangestellter für den Straßenkreuzer das Projekt „Spende Dein Pfand“ und koordiniert die Aufstellung und das Leeren der Container, z.B. am Flughafen und am Hauptbahnhof.

Vielen Dank für die ehrlichen und offenen Einblicke und die intensive Erfahrung und alles Gute!