Mit einem stimmungs- und würdevollen Fest haben am Wochenende in Nürnberg 45 Jugendliche den Schritt ins Erwachsenenleben gefeiert. Neben den Gruppen in Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und dem bundesweiten Angebot Jugendfeier ÜBERALL erlebten sie damit den Höhepunkt ihres Jugendfeierjahres.
Schon früh am Samstagmorgen trafen sich die 13- und 14-Jährigen in den festlich geschmückten Räumen des Gemeinschaftshauses in Nürnberg für letzte Vorbereitungen und Fotoaufnahmen ihres gesamten Jugendfeierjahrgangs. Mit dem Song „Break on through to the other side“ als musikalischem Sinnbild und dem tosenden Applaus des prall gefüllten Saals bezogen die Jugendlichen dann ihre Plätze in den ersten beiden Reihen. Die drei Moderatorinnen der Jungen Humanist*innen, Anja Jünger, Pia Morgner und Lilly Anders leiteten fortan mit einer genauso charmanten wie humorvollen Art durch die Veranstaltung.
Zunächst begrüßte Sebastian Rothlauf als Präsident der Humanistischen Vereinigung die Jugendlichen und ihre Familien. Er sprach ihnen seinen Respekt für die Leistungen in zuletzt turbulenten und teils schwierigen Zeiten aus, machte ihnen aber auch Mut, zu ihren Überzeugungen zu stehen, ihre Stimmen wenn nötig zu erheben und sich zu selbstbewussten Persönlichkeiten zu entwickeln.
Einen großen Teil der Feier gestalteten die Jugendlichen selbst: In den zurückliegenden Monaten hatten sie sich im Vorbereitungsprogramm bei gemeinsamen Treffen und Wochenenden mit Fragen rund um das Erwachsenwerden beschäftigt, mit viel Freiraum für Kreativität und eigene Ideen. So fanden sich seit Beginn des Jahres zehn Gruppen mit unterschiedlichen Interessensgebieten zusammen, die sie nun dem ganzen Saal vorstellen durften. Dabei zeigte sich, dass die Interessen und Inhalte so unterschiedlich sind wie die Jugendlichen selbst: Von ernsten und bewegenden Themen wie Mobbing, Erwachsenwerden oder Totalitarismus über aktuelle Gefahren wie Umweltverschmutzung oder den Umgang mit social media bis hin zu bunteren Inhalten wie Aphorismen oder der Graffitikunst der Berliner East Side Gallery. In vielen Vorträgen fanden sich auch elementare Positionen des Humanismus wieder, etwa, dass ein konstruktives Miteinander verschiedene Generationen verbinden kann und wie jede® mit Menschlichkeit und Vernunft der Verantwortung für sich selbst, für Familie und Gesellschaft gerecht werden kann.
Einigen der Jugendlichen war bei ihren Vorträgen die Nervosität ein wenig anzumerken, schließlich hatten sie sich intensiv auf diesen wichtigen Tag und den Absprung in Erwachsenenleben vorbereitet. Aus ihren Reihen kam auch ein musikalischer Beitrag: Moritz Lihdak sorgte mit einem Stück am E‑Piano für einen ganz besonderen Moment an diesem Tag.
Nach einer kurzweiligen Ansprache der Jugendreferentin der Humanistischen Vereinigung, Anita Häfner, war dann der große Moment gekommen, auf den alle so lange hin gefiebert hatten: Der eigentliche Festakt mit den einzelnen Vorstellungen der Jugendlichen und ihrer Wahlsprüche sowie dem Überreichen der Jugendfeier-Urkunden. Voller Ehrfurcht und Freude nahmen die 46 angehenden Erwachsenen diese entgegen, um anschließend nochmal alle gemeinsam auf der Bühne den neuen Lebensabschnitt zu begrüßen.
Voller Erleichterung und zufrieden, dass alles gut geklappt hatte, nahmen die Familien die Jugendlichen anschließen in die Arme und freuten sich mit ihnen über den gelungenen Startschuss in den neuen Lebensabschnitt.
(Text und Bilder: Martin Bühner)