Ein Angebot der Humanistischen Vereinigung

Start in ein neues Kapitel des Lebens

Knapp 70 Jugendliche haben am vergangenen Wochenende gemeinsam mit ihren Familien und Freund*innen bei der Humanistischen Jugendfeier Bayern den großen Schritt ins Erwachsenenleben gewagt. Erstmals wurde die Feier aufgrund der großen Nachfrage in zwei Gruppen, eine am Vor- und eine am Nachmittag, abgehalten.

Schon zuvor hatten sich die Jugendlichen in Schale geworfen und in der Fürther Stadthalle zur letzten Probe getroffen, damit anschließend ja nichts schief geht. Die Vorfreude und die Aufregung waren zum Greifen, schließlich stand ein ganz besonderer, unvergesslicher Moment im Leben kurz bevor.

Gespanntes Warten zunächst auch noch bei den Gästen, aber nachdem die Türen geöffnet, die Karten gezeigt und die Plätze gefunden waren, konnte das Fest beginnen. Ein proppenvoller Saal empfing die Jugendlichen mit tosendem Applaus, als diese in die Halle einzogen.

Nach der Begrüßung durch die Moderatorinnen – am Vormittag führten Johanna Körber und Anne Jahnel und am Nachmittag Saskia Pöschel und Babette Hausmann charmant und witzig durch das Programm – war es amPräsidenten der Humanistischen Vereinigung, den Jugendlichen mit seiner Rede noch etwas auf den Weg zu geben: Sebastian Rothlauf schlug den Bogen zu vorherigen Generationen und beschrieb die großen Unterschiede zu den heutigen Herausforderungen wie Globalisierung, Klimawandel oder technologischen Umbrüchen. Er fand aber auch Gemeinsamkeiten, wie etwa den Willen der jüngeren Generationen, sich aktiv am Wandel und an der Gestaltung ihrer Zukunft zu beteiligen, eigene Lösungsansätze zu entwickeln und für diese auch einzustehen. Dafür wünschte er den Jugendlichen Kraft, Zuversicht und Durchhaltevermögen, um die eigene Identität und Überzeugungen im neuen Lebensabschnitt zu finden und sich mit Vernunft und Menschlichkeit an der Gestaltung der Welt von morgen zu beteiligen.

 

Einen passenden musikalischen Rahmen für die anschließenden Auftritte der Jugendlichen in kleinen Gruppen bereitete einer der Jugendlichen, Maik Jägermit seiner Querflöte. Für die zweite Gruppe übernahm das dann Moderatorin Saskia Pöschel am E‑Piano.

Monatelang hatten sich die Jugendlichen auf diesen Moment vorbereitet, hatten sich bei verschiedenen Treffen, Workshops und Ausflügen mit unterschiedlichen Themen und durch den Austausch miteinander und mit den Betreuer*innen mit dieser Phase der Veränderung im Leben beschäftigt. Dabei wurde viel diskutiert, verglichen, gelernt, ausprobiert und hinterfragt und einen Teil dieser Erlebnisse und Erkenntnisse teilten die Jugendlichen nun mit dem Publikum.

Es waren genauso interessante, humorvolle und nachdenkliche Einblicke für alle in die Gefühle, Interessen, Probleme und Perspektiven der jungen Generation. Sie berichteten unter anderem über gemeinsame Erlebnisse und den dadurch entstandenen Teamgeist, Freundschaften fürs Leben, über die eigene humanistische Familiengeschichte, die Gedenkstätte Deutscher Widerstand, den Besuch des Bayerischen Landtags oder die mehrtägige Berlinfahrt. Andere Gruppen thematisierten eine Kinderrechtsaktivistin, Nachhaltigkeit und Umweltschutz, Mode Drogen, Dönerpreise, Obdachlosigkeit oder Möglichkeiten und Gefahren von social media und Künstlicher Intelligenz.

rpt

Anschließend leitete Mira Illy, Vorsitzende der Jungen Humanist*innen (JuHus) den eigentlichen Festakt ein: Die Überreichung der Jugendfeier-Urkunden samt Rose und Jugendfeierzeitung, gemeinsam mit Jugendreferentin Anita Häfner und Betreuerin Margret Bernreuther.

Voller Freude und auch ein wenig Stolz und mit viel Applaus bekamen die Jugendlichen dann einzeln ihre Urkunden, auf die Leinwand hinter ihnen wurde der jeweils persönlich gewählte Spruch oder das gewählte Zitat projiziert.

Merklich wich die Anspannung nun schnell dem Glück, den eigenen Auftritt und den symbolischen Übertritt ins Erwachsenenleben geschafft zu haben und noch auf der Bühne für die begehrten Fotos fürs Familienalbum posieren zu können.

Anschließend fielen sich die Jugendlichen mit ihren Familien und Freunden in die Arme, welch wunderbare Moment der Verbundenheit, Freundschaft und Liebe.

Ein riesiges Dankeschön gebührt dem tollen, etwa 20-köpfigen Team aus JuHus und ehrenamtlichen Helfer*innen, die mit ihrem Einsatz so viele Erlebnisse und ein so gelungenes Fest überhaupt erst möglich gemacht hatten.