Ein Angebot der Humanistischen Vereinigung

Vier prall gefüllte Tage in der Hauptstadt

JUGENDFAHRT NACH BERLIN 2024- Berichte der Jugendlichen

Endlich ist es soweit. Es ist Donnerstag der 25.April und wir fahren nach Berlin. Alle sind aufgeregt und freuen sich auf die nächsten Tage. Der Bus der Nürnberger Eishockeymannschaft Ice Tigers bringt uns dorthin. Alle hören Musik, schauen Serien, spielen Spiele und unterhalten sich. Schnell finden sich Freundinnen und Freunde und beschließen, in ein Zimmer zu gehen. Um 17 Uhr haben wir eine Pause.  Nach diesem kurzen Zwischenstopp geht es weiter. Alle machen wieder ihr Ding, bis um 20 Uhr die nächste Pause ist. Doch diese ist nur eine kurze Klopause. Jetzt ist es schon 21 Uhr und wir fahren endlich nach Berlin rein. Doch wir kommen erst um 22 Uhr bei der Jugendherberge am Ostkreuz an, da sich Busfahrer Ivo verfahren hat. Alle sind froh, endlich in ihren
    Zimmern sein zu können. Doch wir sind zu fünft in einem Vierer Zimmer und müssen noch eine Matratze quer durch das Haus tragen, obwohl eigentlich schon lange Nachtruhe ist. Um 23 Uhr sind wir dann endlich in den Betten. (Text: Rosa Kircher, Anna Schroeder, Laura Keilholz)

Berlinfahrt Freitag

Am ersten Tag unserer Berlinfahrt ging es gleich morgens los zum Shoppen. Eineinhalb Stunden lang bummelten wir am Kudamm und durch die Einkaufsstraßen am Bahnhof Zoo. Danach ging es für ein paar von uns schon zur Kuppel des Reichstags. Während dem Aufstieg erfuhren wir mithilfe von Audioguides viel Interessantes über das Gebäude, beispielsweise, dass die Kuppel des Reichstags oben geöffnet ist und nicht geschlossen werden kann.

Auch am Mahnmal der ermordeten Juden, Roma und Sinti war eine Gruppe. Wir gingen zwischen den Betonsäulen entlang und überlegten jede/r für sich, wofür sie stehen und was ihre Bedeutung ist. Nach einem kurzen Sicherheitscheck gingen wir dann ins Gebäude unter dem Mahnmal. Dort konnten wir unter anderem Briefe aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs lesen. Es ging uns ganz schön unter die Haut, was die Ermordeten vor ihrem Tod ihren Familien schrieben. Selbst wir Außenstehenden, die nun Jahre später diese Briefe lesen, haben gemerkt, wieviel Angst die Menschen damals um ihre Kinder, Geliebten und Freunde hatten.

Die dritte Gruppe besichtigte das Zukunftsmuseum Futurium mit einer kurzen, aber spannenden Führung. Die Frage, mit der wir uns beschäftigten, war: Was wird alles möglich sein in der Zukunft? In den drei Themenblöcken Naturwissenschaft, Technik und Mensch wurden wir über viele teils schon existierende, teils erfundene und futuristische Technologien und Geräte informiert. Dann hatten wir noch etwas Zeit uns ein wenig weiter umzuschauen und ein paar Fotos vom Skywalk auf dem Dach des Museums zu machen, wo wir einen grandiosen Blick über Berlin hatten.

Anschließend trafen sich alle Gruppen vor dem Reichstag und machten ein Gruppenfoto. Gemeinsam fuhren wir zurück in die Unterkunft und aßen um 19 Uhr zu Abend. Die Hälfte der Jugendfeierlinge ging ins Improvisationstheater. Das Stück stand unter dem Motto „Bring dein Ding.“ Die Zuschauenden konnten einen Gegenstand mitbringen, der nicht mehr gebraucht wird. Die drei Schauspieler*innen wählten sich einen aus und improvisierten dazu. Als erstes nahmen sie eine Handyhülle mit langem Band und verwendeten sie witzigerweise erst als Medaille und dann als Reitgeschirr.

Die anderen blieben in der Herberge und begannen mit der Vorbereitung unserer Jugendfeier. Gemeinsam überlegten wir in Kleingruppen welches Thema wir wählen und wie wir es vorstellen wollen. Den Rest des Abends ließen wir dann in unseren Zimmern ausklingen und freuten uns schon auf den nächsten Tag. (Text: Finja und Svea Hückstädt)

Samstag

Am letzten vollen Tag gab es wie sonst um 8:00 Uhr Frühstück und nach diesem trafen wir uns im Rheinland-Pfalz Raum, um den Tag zu besprechen und die Einteilung in die jeweiligen Gruppen zu machen.

Ein Teil war am Vormittag im ältesten Museum von Berlin. Dort gibt es das weltweit größte Dinosaurierskelett, das einem ins Auge springt, sobald man das Museum betritt. Im Naturhistorischen Museum haben wir viel über die Tiere von früher erfahren. Auch der Film über die Entstehung der Erde war cool. Bei einem Besuch in Berlin ist das auf jeden Fall ein gutes Ausflugsziel.

Eine Gruppe brach zu einer Kiez Tour auf. Dort angekommen durften wir uns erst eine halbe Stunde selbstständig in Gruppen umschauen. Kreuzberg ist ein sehr buntes und vielfältiges Stadtviertel. In den Straßen ist immer etwas los, überall sind tausende Geräusche und Gerüche. Es gibt viele Spätis, Kneipen, Imbisse, Klamottengeschäfte und vieles mehr. Außerdem sind die Häuser überall mit Tags und Graffiti-Bildern zugesprayt. Tourführer Jens zeigte uns eine kleine Moschee, denn Kreuzbergs Kultur ist unter anderem türkisch und muslimisch geprägt. Dies ist an vielen Läden und einigen Moscheen zu sehen.

Mit unserem coolen Ice Tiger Bus fuhren wir dann zum Widerstandsmuseum, das in den Räumen des früheren Hauptquartiers der Wehrmacht untergebracht ist.  Dort erfuhren wir viel über den Widerstand gegen Hitler und das missglückte Attentat von Stauffenberg. Auch dieses Museum ist ein wirklich interessantes Tagesziel bei einem Berlinbesuch.

Um 19:00 Uhr trafen wir uns wieder im Gruppenraum der JH. Von dort ging die zweite  Gruppe ins Impro-Theater, während die andere Gruppe mit den Vorbereitungen für die Festveranstaltung begann und sich ihren Gruppennamen gaben: „Ivo-problemlos“. (Text: Bastian Karsten, Anita Häfner)

Sonntag

Als wir am Morgen gefrühstückt hatten mussten wir sofort unsere Sachen packen und die Zimmer räumen. Anschließend fuhren wir zur Gedenkstätte Berliner Mauer, um uns zunächst einen sehr interessanten Film über den Bau der Mauer anzuschauen. Der Film war mit seinen 10 Minuten eher ein Crashkurs, aber am Schluss waren alle für einen Moment in stilles Nachdenken vertieft. Den meisten von uns war nicht bewusst wie viele Menschen (260), ihrLeben beim Versuch über die Mauer zu fliehen am Todesstreifen, ums Leben kamen.

Danach sahen wir uns das Gelände mit einem Teil der verbliebenen Berliner Mauer an. Dort wo die Mauer stand, wurde sie symbolisch mit Metallstäben ausgetauscht.

Anschließend liefen wir zum nahegelegenen Flohmarkt am Mauerpark. Dort waren viele nette und sympathische Leute. Die meisten Händler*innen an den Flohmarktständen waren jung und hatten auch voll die coolen und besonderen Styles. Dort konnten wir uns leckeres Essen und Souvenire kaufen wie Ringe, Uhren, Schmuck, eine Tasche u.v.m. Viele kaufen gerne Second-Hand Kleidung, weil dies besser für die Umwelt und eben nachhaltiger ist. Definitiv war der Flohmarkt nochmal ein Highlight der Berlinfahrt!

Leider mussten wir mittags schon unsere Rückreise nach Nürnberg antreten. Die Heimfahrt war angenehm, vor allem weil wir zwischendurch noch bei einem Mc Donalds anhalten und essen konnten. Als wir endlich in Nürnberg ankamen, waren alle erschöpft von der langen Fahrt und erfüllt von der tollen Jugendfahrt, aber froh gut zu Hause angekommen zu sein. (Text: Marlon Löw, Anita Häfner)

Eindrücke von Berlin:

Maxim: „Berlin ist leider nicht bekannt für Wohlstand. Ein deutlicher Unterschied hier sind die Obdachlosen, die hier viel öfter zu finden sind als in Nürnberg. Die meisten bauen kleine Häuser aus billigen Materialien und Schrott, aber dennoch gemütlich. Doch die Obdachlosigkeit hat auch sichtbare Folgen. So konnten wir Obdachlose sehen, die Selbstgespräche führten und grundlos durchdrehten. Was mich daran faszinierte war der doch beständige Gruppensinn, den die meisten hatten. Weshalb man oft mehrere Obdachlose gedrängt, aber (noch) friedlich unter einer Brücke fand.“

Pascal: „Der Aufbau der Häuser Berlin’s ist in weiten Teilen sehr verschieden. Die Häuser, die nach dem 2. Weltkrieg noch bestanden, wurden meist Stein auf Stein gebaut. Die neuen hingegen sind meist aus Beton und anderen günstigeren Stoffen gebaut, die die Bauzeit verringern. Während der Kiez Tour haben wir oft gesehen, dass Ziegelhäuser an Betonhäuser gebaut wurden.“