Ein Angebot der Humanistischen Vereinigung

Aufbruch in ein neues Kapitel: Jugendliche feiern Beginn des Erwachsenwerdens

Wenn ein neuer Lebensabschnitt so fröhlich und zuversichtlich beginnt, dann kann er eigentlich nur gut werden: 54 Jugendliche haben am Wochenende bei der Humanistischen Jugendfeier in Nürnberg gemeinsam mit ihren Familien und Freund*innen symbolisch den Schritt ins Erwachsenenleben vollzogen.

     Schon früh am Morgen hatten sich die Jugendlichen in Schale geworfen, um rechtzeitig vor Ort zu sein und damit bei der zum Teil von ihnen selbst gestalteten Feier nichts schiefgeht. Natürlich war dennoch ein wenig Anspannung und Lampenfieber zu spüren, als das gemeinsame Gruppenbild gemacht wurde, sich die Besucherreihen zu füllen begannen und der große Moment näher rückte:

Im restlos gefüllten Saal des Gemeinschaftshauses in Nürnberg-Langwasser war dann der bunt und schwungvoll gestaltete Einzug der Jugendlichen schon der erste Höhepunkt. Das Moderator*innenteam aus Laila Jacobi und Jonas Bauer führte anschließend mit Witz und Charme durch die verschiedenen Programmpunkte, wobei ihnen die eigene Erfahrung als Jugendfeierabsolvent*innen entgegenkam. Die musikalische Begleitung der Jugendfeier übernahm einer der Teilnehmer selbst, Jeremias Pioretzki sorgte am E‑Piano für Momente des Innehaltens und die perfekte Stimmung.

In ihrer Rede sprach anschließend die Vizepräsidentin der Humanistischen Vereinigung, Regine Steib, den Jugendlichen Mut und Zuversicht für ihre künftigen Wege zu und ermutigte sie, die humanistischen Werte weiterzutragen und auch in Zukunft Teil der humanistischen Gemeinschaft zu bleiben, sie seien eine wirkliche Bereicherung. Anschließend las Steib ein Gedicht einer Teilnehmerin der Jugendfeier vor, das ehrlich und persönlich über Erfahrungen und Empfindungen in diesem Lebensalter berichtet und alle Anwesenden im Saal sehr berührte.

Dies war dann auch bei den Auftritten und Vorträgen der Jugendlichen der Fall: In kleinen Gruppen hatten sie sich mit ganz unterschiedlichen Themen und Erlebnissen beschäftigt und präsentierten jetzt auf der Bühne ihre wichtigsten Gedanken oder Ergebnisse dazu: Erwartungsgemäß dabei waren die Möglichkeiten und Gefahren von social media-Angeboten, die ja die jungen Menschen in quasi jeder Lebenslage begleiten. Aber auch die Widerstandskämpfer*innen im dritten Reich, die Probleme, die zügelloser Konsum, insbesondere in der Fast-Fashion-Industrie verursacht, das Hobby Frisbee und die Leidenschaft Fußball, das Willkommenswochenende oder die erlebnisreiche Abschlussfahrt nach Berlin waren Dinge oder Bereiche, über die aus ganz persönlichen Blickwinkeln gesprochen wurde. Eine Gruppe hatte sogar eigens eine äußerst unterhaltsame Jugend-Tagesschau, eine andere die diesjährige Jugendfeier-Zeitung zusammengestellt. Schon seit Anfang dieses Jahrs hatten sich die meist 13- und 14-Jährigen im Vorbereitungsprogramm auf diese Auftritte und diesen Tag vorbereitet. Bei verschiedenen Treffen, Projekten und gemeinsamen Unternehmungen konnten sie sich mit Themen beschäftigen, die Ihnen und ihrer Generation wichtig sind und durch die sie etwas für ihren weiteren Lebensweg lernen und mitnehmen können.

Überraschende Ergebnisse brachte im Folgenden ein interaktives Frage- und Schätz-Spiel mit dem Publikum. Dabei ging es beispielsweise um Alter, vegane Ernährung oder auch die Frage, wer schon mal auf ein Polizeirevier musste.

Nun war es an Jugendreferentin Anita Häfner, den wichtigsten Moment des Tages einzuläuten, den krönenden Abschluss mit den selbst gewählten Zitaten oder Mottos der Jugendlichen, den Glückwünschen und der feierlichen Übergabe der Jugendfeier-Urkunde. In drei Gruppen kamen die Jugendlichen dann auf die Bühne, um voller Freude und im tosenden Applaus einzeln die Urkunden entgegenzunehmen. Ein unvergesslicher Moment, der dann meist im Kreis der Familie noch einmal ausführlich gefeiert und gewürdigt wurde, nicht ohne dabei zahlreiche Erinnerungsfotos mit den Jugendlichen zu schießen. Glückliche Familien, unzählige strahlende Gesichter und Erfahrungen und Freundschaften, die alle hoffentlich ein Leben lang begleiten – die humanistische Jugendfeier 2023 wird allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben.