Ein Angebot der Humanistischen Vereinigung

Auftakt für das Jugendfeierprogramm 2022: Hybrides Kennenlernen

In drei Regionalgruppen und dem deutschlandweiten Online-Angebot „Jugendfeier Überall“ sind 70 Jugendliche in das neue Jugendfeierjahr 2022 gestartet – Juhu!

Am 14. Januar ging es zunächst online los für die drei Gruppen aus Bayern, Niedersachsen und Hamburg/Schleswig-Holstein. Die ersten beiden mit 55 Teilnehmenden wurden von der HV-Jugendreferentin Anita Häfner und Regionalleiter Lutz Renken begrüßt, in kleinere Gruppen unterteilt und zum spielerischen Kennenlernen in so genannte breakout-Räume verabschiedet. Dort spielten sie nach einer Vorstellungsrunde mit Unterstützung des JuHu-Teams ein Ratespiel, außerdem Bingo und Codenames. Die Zeit war schnell vorbei und alle freuten sich schon auf die nächsten Begegnungen am Samstag.

Da trafen sich die Jugendlichen dann in ihren jeweiligen Regionalgruppen. Während die Gruppe aus Niedersachsen/Weser-Ems pandemiebedingt weiter online zusammen kam und sich mit einem Interview- und einem Werwolf-Spiel beschäftigte, konnten sich die Gruppen Hamburg/Schleswig-Holstein und Bayern zu Glück in Präsenz treffen.

Bei der Hansestadt-Gruppe stand an diesem Tag ein Anti-Mobbing-Workshop auf dem Programm.

In Nürnberg traf sich die erste Hälfte der Gruppe in der Humanistischen Grundschule in Fürth. Nach dem Einchecken mit Impfnachweis und Vorzeigen des negativen Testergebnisses startete der Tag mit einem Bewegungs- und einem Kennenlernspiel. Dabei trafen die Jugendlichen jeweils drei Aussagen über sich selbst, von denen eine falsch war. Das Gegenüber musste erraten, welche davon stimmten und was gelogen war. So erfuhren die Jugendlichen allerhand Verblüffendes über besondere Angehörige, Haustiere, Reisen und Hobbys der anderen Jugendlichen.

Im Anschluss daran übernahm Ralf Mitschke vom Hands-On-Museum turmdersinne, der die mobile boxdersinne mitgebracht hatte. Mit faszinierenden Wahrnehmungstäuschungen brachte er die Gruppe zum Staunen. Dazu gab es viele, spannende Hintergrundinfos und wissenschaftliche Erkenntnisse. Eine abschließende, knifflige Aufgabe konnte auch noch gelöst wurde, so dass alle ihren gebastelten Glücksdrachen mit nach Hause nehmen konnten.

 

Nach einem wärmenden Mittagessen fuhr die Gruppe mit der U‑Bahn nach Nürnberg zur Straße der Menschenrechte, wo sie von der Vizepräsidentin der Humanistischen Vereinigung, Regine Steib, begrüßt wurde. Nach einer kurzen Einführung zur Entstehung der Menschenrechte, der Straße mit ihren Säulen und dem Künstler Dani Karavan erforschten die Jugendlichen anhand ihres Geburtstages die 30 Menschenrechtsartikel und diskutierten deren Inhalte. Zum Schluss berichtete Teamleiterin Margret Bernreuther über die Hintergründe, die zur Errichtung des Denkmals für die Opfer der NSU-Gewalttaten führten und die drei Ermordeten aus Nürnberg.

Bei einem Spiel namens „Ein Schritt vor“ zum Thema Gleichheit/Ungleichheit bekam jede® eine Rolle zugeteilt, um die verschiedenen Lebenssituationen von Menschen auf der Welt zu verdeutlichen. Dabei wurden die Unterschiede sehr deutlich. Während Bewohner*innen der westlichen Welt Zugang zu Bildung, einem guten Gesundheitswesen und vielem mehr haben, geht es in etlichen Ländern Afrikas und Asiens um das tägliche Überleben. Nach einem Austausch über das Spiel verabschiedeten wir uns in der Hoffnung auf ein weiteres, baldiges Präsenztreffen voneinander.

Der Ablauf beim zweiten Teil der Nürnberger Gruppe lief genau spiegelverkehrt: Man traf sich zunächst in der Straße der Menschenrechte und begann nach dem Einchecken ebenfalls mit dem Spiel „Zwei Wahrheiten, eine Lüge“. Anschließend bekamen sie vom Referenten Max Deinlein von Dokupäd, einer Einrichtung des Kreisjugendrings Nürnberg, eine Führung zur Geschichte und zur Bedeutung der Straße der Menschenrechte für die Stadt. Wegen der winterlichen Temperaturen fuhr die Gruppe gleich danach zur Humanistischen Grundschule nach Fürth, wo sie eine warme Mahlzeit und angenehme Temperaturen erwarteten.

Nach einer Pause mit einem spontanen Stadt-Land-Fluss Spiel und lebendigen Gesprächen war das Eis zwischen den Teilnehmer*innen gebrochen und es konnte mit dem Thema Sinnes- und Wahrnehmungsphänomene und dem Basteln des Glücksdrachen weitergehen. Nach etwa 1 ½ Stunden und jeder Menge Input machten sich die Jugendlichen alleine oder mit ihren Eltern auf den Heimweg.

Ebenfalls am Samstag fand von 10 bis 14.30 Uhr ein Online-Radioworkshop mit Chris Bellaj vom Jugendradio Free Spirit für sieben nicht-geimpfte bzw. in Quarantäne befindliche Jugendliche statt. Sie interviewten den Musiker und Klimaaktivisten Erik Stenzel sowie Roland Mietke von Blue Pingu e.V. zum Thema Zero Waste und sind nun gespannt auf das Ergebnis und die fertige Sendung. Aufgrund der großen Nachfrage bei den Jugendlichen sollen Anfang Februar weitere Radiosendungen produziert werden.

Am Sonntagmorgen ging es um 10 Uhr dann für alle Gruppen gemeinsam an den Bildschirmen weiter unter dem Motto Jugendfeier ÜBERALL . Alle waren neugierig, etwas voneinander zu erfahren.  Damit mit 70 Teilnehmer*innen alles reibungslos funktioniert und sich wirklich alle einbringen können, wurden wieder kleinere Gruppen gebildet. Nach der Vorstellung der Jugendlichen und Berichten vom bisherigen Programm ging es um die Sehenswürdigkeiten der jeweiligen Heimatorte, regionaltypische Gerichte und das Erraten von Dialektbegriffen. Ein kurzweiliger Einstieg in den Sonntagvormittag, der vor allem aus Zeitgründen nicht länger dauern konnte. Denn die Gesamtgruppe wurde bereits von Dr. Stefan Lobenhofer erwartet, der eine Einführung in den Humanismus und einen Überblick über die Geschichte der Humanistischen Bewegung gab. Anhand eines Videos diskutierten die angehenden Erwachsenen über Dilemmata, in denen wir Entscheidungen treffen müssen und auch mal in eine schwierige Zwickmühle geraten können.

Nach diesen vielseitigen Programmpunkten endete das erste hybride Kennenlerntreffen der Jugendfeier. Zumindest zwei Gruppen konnten sich auch über ein echtes Treffen am Samstag freuen.