Ein Angebot der Humanistischen Vereinigung

Jugendfeier 2021: Politische Bildung aus der Ferne und ein müllfreies Leben

Und weiter geht es im vorerst leider noch virtuellen Jugendfeierprogramm: Bei ihrem Treffen Mitte Februar sprachen die Jugendlichen über das nationalsozialistische Erbe Nürnbergs und das Thema „Low Waste“.

Da ein Gruppenbesuch auf dem Reichsparteitagsgelände Nürnberg bis auf weiteres nicht möglich ist, sahen sich die Jugendlichen eine Video-Dokumentation an, die vom Gelände, dessen Entstehung und der Rolle Nürnbergs während der NS-Zeit handelte. Anhand einer Übersichtskarte wurden die verschiedenen Stationen besprochen, etwa wo das Stadion geplant war, wo die Große Straße verläuft und wo sich die Kongresshalle befindet.

Die Jugendlichen brachten sich mit ihrem Vorwissen über das Dritte Reich ein. Das umfangreiche Thema wird bei der kommenden Veranstaltung weiter vertieft. Alle hoffen aber, dass dieses Jahr noch eine persönliche Begehung des Geländes möglich sein wird.

Bienenwachs statt Plastik

Die zweite Gruppe widmete sich dem Thema Müll und noch wichtiger: der Müllvermeidung. Zunächst bekamen die Jugendlichen ein paar wichtige „Hard-Facts“, etwa wie lange ein Zigarettenstummel braucht, um zersetzt zu werden (15 Jahre), wie viel Müll Deutschland im Jahr produziert und was mit diesem passiert.

Anschließend sahen wir einen Film des WWF an, in dem die verschiedensten Möglichkeiten aufgezeigt wurden, im Alltag Müll zu vermeiden: Zum Einkaufen immer eine Stofftasche mitzunehmen, ist nur ein Beispiel davon. Sahne, Milch und Joghurt in Mehrweggläsern zu kaufen oder eine eigene Box oder Tasse für Mitnahmegerichte zu verwenden, sind zwei weitere.

Schnell tauschten sich die Jugendfeierlinge über die Handhabung zu Hause aus: Auf was wird geachtet? Welche Möglichkeiten gibt es noch, auf Müll zu verzichten? Einige Jugendliche erzählten von „grünen Schulen“, in denen ein besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit und Low Waste gelegt wird und die Kinder schon früh ein Bewusstsein für die Umwelt entwickeln.

Aus diesen Zutaten entstand ein praktisches Bienenwachstuch!

Nach einer kurzen Pause ging es zum aktiven Teil der Veranstaltung. Im Vorfeld hatten die Jugendlichen vom Jugendbüro der HV ein Päckchen mit 15 Gramm Bienenwachspastillen, einem Baumwolltuch, Backpapier und einer Anleitung für die Herstellung eines Bienenwachstuch zugeschickt bekommen. Und dieses Tuch wurde nun gemeinsam hergestellt!

Während die Teamerin Madeleine bei sich zu Hause in ihrer Küche bei jedem Schritt gefilmt wurde, gingen wir die Anleitung durch und besprachen, worafu besonders geachtet werden musste. Die Jugendlichen sahen aufmerksam und belustigt zu und freuten sich sehr, als sie es selbst ausprobieren durften. Das JuHu-Team blieb online erreichbar, um bei eventuell auftretenden Problemen helfen zu können. Es klappte aber alles wie am Schnürchen: Nach etwa 20 Minuten kamen die ersten Jugendlichen mit ihren fertigen Wachstüchern zurück und präsentierten sie stolz durch ihre Kamera. Und nach 24 Stunden Trockenzeit konnten schließlich Pausenbrote, Käse und anderes mehr darin eingepackt werden, ohne Müll zu erzeugen. Well done!